Das 25.500 Hektar große Gebiet der Lieberoser Heide (Niederlausitz/Brandenburg) hat eine höchst wechselhafte Geschichte: Entstanden durch eine Übernutzung des Waldes wurde die Heide ab 1942 von der Waffen-SS, später durch die Rote Armee als militärisches Übungsgelände verwendet. Erst 1992 endete diese Nutzung. Da nicht alle Teile des Gebietes gleich stark von dieser Nutzung betroffen waren, schützte sie benachbarte Gebiete vor einer wirtschaftlichen Verwendung und dem menschlichen Eingriff. Ab 1995 wurden Naturschutzgebiete eingerichtet, es folgte eine Fauna-Flora-Habitat-Gebietsmeldung und eine Meldung als Europäisches Vogelschutzgebiet im Natura-2000-Netzwerk. Nun entstand ein Konzept für ein Informationssystem und Leitsystem Landschaft und Natur der Lieberoser Heide.

Ansicht der Informationselemente

Heute beherbergt die Lieberoser Heide über 100 Brutvogelarten, über 400 Schmetterlings-, rund 220 Hautflügler- und 55 Libellenarten, davon mindestens 240 in ihrem Bestand gefährdete Tier- und Pflanzenarten.

Um diese Fakten sichtbar und greifbar zu machen und einen sanften Tourismus als Entwicklungsmöglichkeit angrenzenden Kommunen zu fördern, trat die I.N.A. Lieberoser Heide GmbH an Kessler & Co (im Team mit belau.biz) heran, um für das Gebiet ein einheitliches und ortsbezogenes Informationssystem und Leitsystem in Landschaft und Natur entwickeln und gestalten zu lassen. Organisch, einzigartig, ansprechend, bezahlbar und extrem haltbar sollte es sein.

Bis auf einen mehrtägigen Auftaktworkshop mit Exkursionen fand die Abstimmung coronabedingt online statt. Nun liegt unser Manual vor. – Wir sind gespannt, wohin sich die Lieberoser Heide in den nächsten Jahren entwickelt … und ob sich das Gestaltungskonzept bei den Entscheidungsträgern in der Region durchsetzt, um den Gedanken der Internationalen Naturausstellung weithin sichtbar zu machen. 

Zwischenzeitlich wurden die ersten der Informationseinheiten an unterschiedlichen Standorten verwirklicht.